Las Hurdes - ein höllisches Paradies

Dokumentarfilm, geplante Länge: 92min, CH 2007


Drehbuch: Mattias Caduff

Produktion: Ventura Filmproduktion, Andres Pfäffli

Bemerkung: Dieses Filmprojekt konnte leider aus finanziellen Gründen nicht realisiert werden.


Inhaltsangabe:

Es gibt Länder, die wir nur aus Sagen kennen. Legenden überdecken ihre Wirklichkeit. Transsilvanien ist ein solches Land, der Orient oder Tahiti. Auch die spanische Bergregion Las Hurdes, von der dieser Film erzählen will, ist ein Land der Legenden.

Las Hurdes wurde über Jahrhunderte hinweg als wildes Bergland beschrieben, dessen Bewohner keine Kultur haben, Inzest betreiben, mit Steinen werfen und bellen, statt sprechen. In Büchern, Gedichten, Theaterstücken, Zeitungen und Filmen wurde diese "Leyenda negra" verbreitet. Ihre bekannteste und vielleicht härteste Version ist der Dokumentarfilm "Terre sans Pain" (1933) von Luis Buñuel.

Las Hurdes existiert aber nicht nur zwischen Buchdeckeln, auf der Leinwand und in den Köpfen. Es gibt diese Bergwelt! Sie liegt nahe der portugiesischen Grenze, südlich von Salamanca. Man kann Las Hurdes bereisen, man kann mit den Leuten reden, man kann in den Flüssen baden und auf die Berge steigen. Dabei entdeckt man eine eigenständige, uralte Bauern- und Hirtenkultur, die sich unter dem Druck der Moderne verändert und in dieser Form bald verschwinden wird.

Der geplante Film will ein Porträt von Las Hurdes und den Hurdanos sein. Zu diesem Porträt gehört sowohl die Vergangenheit mit ihren Legenden, als auch die gelebte Gegenwart. Wir legen dabei grossen Wert darauf, Las Hurdes von gegensätzlichen Seiten her zu betrachten:

  • Die Vergangenheit des Landes wollen wir anhand von Dokumenten, Briefen, Photographien und Filmen erhellen. Es sind dies meist Dokumente von Ortsfremden, von Reisenden. Ihr Bild von Las Hurdes ist oft düster, manchmal verächtlich. Es ist ein Fremdbild voller Projektionen.
  • Die Gegenwart hingegen wird uns von den Hurdanos selbst vermittelt. Stellvertretend für die Bevölkerung haben wir die Familie Duarte aus Nuñomoral, einer Gemeinde in Las Hurdes, ausgewählt. Sie beschreiben ihre Heimat als traditionsreiches Paradies, sehen aber auch seine Schattenseiten.

Eine Besonderheit dieses Films ist seine Kombination von dokumentarischen und fiktionalen Elementen (Puppentheater).


Texte:

Drehbuch:

  • Drehbuch, gekürzte, zweite Fassung, 2007 (PDF, 59 Seiten, 14 MB)

Projektskizzen:


Links:

Siehe auch die Zeichnungen und Skulpturen, die zu diesem Film entstanden sind:

 

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